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Akupunktur und Wissenschaft

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Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von hochwertigen Studien zur Wirksamkeit und den Wirkmechanismen von Akupunktur. Sollten Sie Studien zu einer bestimmten Beschwerde suchen, empfehle ich die Datenbank des British Acupuncture Council (auf Englisch) (https://acupuncture.org.uk/about-acupuncture/acupuncture-research/evidence-a-z/).

Auch die WHO beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit der Schaffung des ICD (International Classification of Diseases) Kapitels zur Ostasiatischen Medizin und untersucht hierzu sowohl die Studienlage als auch die Medizinparadigmen der ostasiatischen Medizin selbst.

In einigen Ländern ist auf Grund der guten Studienlage die Anerkennung der Chinesischen Medizin schon deutlich weiter fortgeschritten als in Deutschland. So ist z.B. in den USA im Rahmen der aktuellen Opioidkrise Akupunktur ein Verfahren, welches Patienten als Alternative zu opioidhaltigen Medikamenten angeboten werden muss (siehe hierzu die Webseite der Acupuncture Now Foundation https://acunow.org).

Akupunktur ist also heutzutage in vielen Aspekten Evidenz basiert (zur Diskussion über den Stand der Evidenz in der Akupunktur siehe https://www.evidencebasedacupuncture.org ).

Auf allen genannten Seiten erhalten sie auch Informationen zu den Wirkmechanismen der Akupunktur aus wissenschaftlicher Sicht.

Diese Webseite hingegen beschäftigt sich mehr mit der Sicht aus der Chinesischen Medizin selbst heraus.

Unser heutiges westliches Wissenschaftsverständnis ist insbesondere geprägt durch Konzepte der Aufklärung und des kritischen Rationalismus.

Unsere Ideenwelt hat sich demnach aus den Stadien der Religiosität und abstrakter Mystik zum Stadium des aufgeklärten rationalen und überprüfbaren Wissens weiterentwickelt.

Meiner persönlichen Meinung nach ist dies zwar ein Grundpfeiler für die Freiheit die wir heutzutage haben, gleichzeitig aber auch in seinem Ausschließlichkeitsanspruch einer der Gründe, wieso wir uns so weit von einem Verständnis der Verbundenheit allen Lebens entfernt haben.

Im Mittelpunkt der medizinischen Geistestraditionen Chinas steht dagegen die Vorstellung der Verbundenheit von Himmel, Erde und Mensch über die Ebene de „Qi“.

Qi wird meistens übersetzt mit Energie, allerdings haben wir in westlichen Sprachen kein entsprechendes Wort und demnach auch kein entsprechendes Grundkonzept. Qi ist mehr Funktion als Materielles Substrat. Es betont die Idee des Wandels und der gegenseitigen Verbundenheit. Analoges Zusammenspiel von Funktionen und deren Wechselwirkungen innerhalb komplexer Netzwerke stehen im Mittelpunkt der Betrachtung.

Bisher gibt es keine mir bekannte Studien, die tatsächlich versuchen, diese Komplexität auch abzubilden. In der Regel wird ganz im Gegenteil versucht, ein isoliertes Symptom mit einer standardisierten Anwendung von z.B. einer bestimmten Auswahl an Akupunkturpunkten zu untersuchen. Die Anwendung der Akupunktur, zu welcher derartige Studien führen, hat mit einer individuellen klassischen Akupunktur nicht mehr sehr viele Gemeinsamkeiten.

So können wissenschaftliche Untersuchungen meiner Meinung nach zwar wichtige Teilerkenntnisse zur Chinesischen Medizin beitragen (siehe auch meinen Blog zur Behandlung von Bluthochdruck mit Akupunktur), für eine tatsächliche hochwertige Anwendung der Akupunktur bleibt aber das Studium der Chinesischen Medizin von Innen heraus  entscheidend.

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