Die Chinesische Medizin hat sich aus einem eigenen kulturellen Umfeld heraus entwickelt. Dieses hat eigene Begrifflichkeiten geprägt, welche sich nicht direkt ins Deutsche übersetzen lassen.
Begriffe wie „Yin“ und „Yang“ oder „Qi“ stellen komplexe Grundideen des chinesischen Denkens dar, denen wir uns aus unseren Weltverständnis und der daraus entstandenen Sprache nur annähern können. So werden in der westlichen Literatur einige Begriffe der TCM übernommen, anstatt ein missverständliches Äquivalent zu wählen.
Im folgenden ein Versuch einer Annäherungt an das, was die Begriffe Yin, Yang und Qi beinhalten:
- In der Chinesischen Kosmologie bringt das DAO die Einheit, den Kreis.
- Die Einheit entfaltet Zweiheit, Yin und Yang, Schatten und Licht.
- Aus dieser Polarität entsteht eine Bewegung zwischen den beiden Polen um die Achse des Ursprungs und aus dieser Bewegung die 10 00 Erscheinungsformen des Universums
Yin, das Dunkle, Materielle, Kühlende, die Erde und Stille und Yang, das Helle, Bewegende, Erwärmende, die Sonne und äußere Aktivität stehen in einem dynamischen Gleichgewicht. Sie bedingen und ergänzen einander, enthalten jeweils schon das Saatkorn ihres Gegenteils in sich.
Aus dieser zentralen Idee des sich immer wieder neu formenden Gleichgewichts entwickelte sich die Chinesische Medizin. So können auch aus Krankheit und Leid Veränderung und Erkenntnis entstehen und damit auch wieder neue Ressourcen, eine neue Basis!
Gesundheit ist vereinfacht die Harmonie von Yin und Yang, also von Ruhe und Aktivität, Substanz und Funktionalität, Körper und Geist.
Qi wird üblicherweise mit Energie, aber auch mit Atem oder Lebenskraft übersetzt. Eines der ältesten Schriftzeichen für Qi setzt sich aus dem Zeichen für „Dampf“ und dem Zeichen für “ungekochten Reis“ zusammen.
In Kombination bedeuten diese Zeichen soviel wie „Abdampfen von gekochtem Reis“ oder „Nebel und Wolken durch verdunstendes Wasser über Reisfeldern“. Es wird also ein Prozess beschrieben, hinter dem eine bewegende, transformierende Kraft steht.
In der Chinesischen energetischen Physiologie wird Qi differenziert nach Funktion, Qualität und Ort des Wirkungsbereiches und erhält dann spezifische Zusätze wie „Nahrung“-Qi, „Atem“-Qi oder „Abwehr“-Qi.